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Private Schulen haften privat – Insolvenzen nicht ausgeschlossen

Die Vorteile von Privatschulen liegen vielen Eltern auf der Hand: Kleinere Klassen mit einem besseren Betreuungsschlüssel, engagierte Lehrer und häufig ein eindeutiges pädagogisches Konzept. Doch private Schulen eint noch was: Die Finanzierung ist nicht staatlich gesichert. Was passiert mit den Schülern, wenn die Kosten nicht mehr gedeckt werden?

Diese Frage müssen sich nun die Eltern der Montessori-Grundschule in Göttingen stellen. Die 1999 gegründete Schule könne laut Geschäftsleitung eine Lücke von rund 100.000 Euro nicht mehr schließen, so dass die erste allgemeinbildende Schule Niedersachsens einen Insolvenzantrag gestellt hat. Die Schulden seien den Anfangsjahren der Montessori-Schule zuzurechnen.  Niedersachsen habe für die Betreuung der beeinträchtigten Kinder der Montessori-Schule (rund ein Dutzend)  weniger gezahlt, als gedacht und ein Bankdarlehen konnte nicht aufgenommen werden. Auf lange Sicht waren die finanziellen Probleme nicht mehr zu bewältigen.

Zunächst sollen die 88 Kinder noch in den Räumen der Schule unterrichtet werden, wie der Insolvenzverwalter verkündete: Man versuche, den Schulbetrieb bis zum Schuljahresende im Sommer noch laufen zu lassen. Ebenfalls zu den Leitragenden, neben den Kindern, zählen die 14 Lehrer und pädagogische Fachpersonal sowie ein halbes Dutzend weiterer Mitarbeiter.

Wie und ob die Montessori-Schule weiterbestehen kann, wird in Gesprächen zu erörtern sein, die der Insolvenzverwalter mit den Betroffenen führen wolle. Zusammen könne man ein inhaltlich und finanziell tragfähiges Konzept für den Erhalt der Schule entwickeln, dem dann auch die Stadt Göttingen und die Schulaufsichtsbehörde zustimmen können.

05.03.09
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