Ja sagt Jugendpsychotherapeut Mathias Krase. Er selbst lebt seit 2003 mit seiner Familie in dem kleinen Ort im Bundesland Brandenburg und hat festgestellt, dass viele Schüler ihren Bezug zum eigenen Herkunftsort verloren haben. Schuld seinen die fehlende Oberstufe und die schlechte Infrastruktur. Als Lösung schlägt er eine Privatschule vor, damit die Kinder wieder in ihrem Heimatort zur Schule gehen können.
Aber nicht nur in Lindow wird die Privatschule als Alternative zur staatlichen Schule gesehen. Auch in Engishofen in der Schweiz mussten die Kinder lange weite Schulwege in Kauf nehmen, um zur nächsten Schule zu gelangen. Hier wurde das Konzept Privatschule schon umgesetzt und in dem ehemaligen staatlichen Schulgebäude ist nun dank der Einrichtung einer privat finanzierten Montessori-Schule wieder Kinderlachen zu hören. Denn anders als staatliche Schulen sind Privatschulen nicht an vorgegebene Klassengrößen gebunden und können daher auch in kleinen Orten betrieben werden.
Obwohl Privatschulen immer beliebt werden ist das Konzept nicht unumstritten. Die Schließung der staatlichen Schulen auf Grund zu kleiner Klassen ist gerade das Hauptargument der Kritiker. Schon ein paar Kinder weniger könnten laut der gegnerischen stimmen zur Schließung einzelner Klassen oder sogar der ganzer Schulen führen. Privatschulen würden demnach den staatlichen Schulen die Schüler streitig machen. Die Rolle der Privatschulen in ländlichen Gegenden bleibt also umstritten.