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Privatschulen in der Schweiz Teil 2

Privatschulen in der Schweiz – eher was Besonderes

Aktuelle Statistiken zu den Privatschulen in der Schweiz zeigen, dass die Zunahme der Privatschulen vor allem durch neue ausländische und zweisprachige Programme zu erklären ist. Während die Zahl der konfessionell geprägten Privatschulen schon lange konstant bleibt, sinkt die der Privatschulen mit reformpädagogischem Profil. In den finanzstärkeren Kantonen der Schweiz besuchen mehr Schüler eine Privatschule und insgesamt sind es mehr Jungen als Mädchen.

Die meisten Privatschulen der Schweiz sind selbsttragend oder sogar gewinnorientiert. Einige erhalten öffentliche Zuschüsse. Zunehmend sollen vor allem Privatschulen bezuschusst werden, die Aufgaben übernehmen, die das öffentliche Schulsystem nicht leisten kann wie zum Beispiel bei besonderer Begabung, Verhaltensauffälligkeiten oder Sporttalenten. Je nach Kanton wird die Unterstützung und Förderung der Privatschulen anders gehandhabt. Meist fördern diese nur Angebote, an denen sie besonderes Interesse haben. Die Vollfinanzierung von Privatschulen ist allerdings in keinem Kanton vorgesehen.

Schüler mit viel‘ Franken drücken die Privatschulbanken

Da sich die Privatschulen überwiegend selbst finanzieren, sind die Schulgelder für Privatschulen in der Schweiz entsprechend hoch – je nach Privatschule aber unterschiedlich. Für gewöhnlich richtet sich das Schulgeld nach dem Einkommen der Eltern und liegt zwischen 550 und 3000 Franken monatlich (342 bis 1868 Euro). Durchschnittlich zahlen Eltern jährlich für einen Schüler auf einer Privatschule in der Schweiz 15.000 Franken – das sind etwa 9340 Euro.

Eine Initiative

Die Rudolf Steiner-Schulen setzen sich verstärkt dafür ein, dass Eltern finanziell entlastet werden, die ihren Kindern eine private Schule finanzieren. Schließlich zahlen diese durch ihre Steuern auch öffentliche Schulen, die ihre Kinder aber nicht in Anspruch nehmen. Die Idee einer Initiative ist, den Privatschulen das Geld zukommen zu lassen, welches ein Kind auf einer öffentlichen Schule an Kosten verursachen würde. Dadurch könnte das Schulgeld bezahlt oder zumindest verringert werden.

Nicht alle Privatschulen unterstützen diese Initiative, da sie fürchten, in der freien Gestaltung ihrer Schule beschnitten zu werden. Auch könnten sich die Privatschulen ihre Schüler nicht mehr selbst aussuchen – nicht jeder gefällt das. Das Ziel ist, Schüler aller sozialen Schichten aufnehmen zu können: Nicht nur wohlhabenden Eltern sollte die Wahl einer geeigneten Schule und des gewünschten pädagogischen Konzeptes vorbehalten sein.


 

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