Immer mehr Privatschulen nehmen den Schulbetrieb auf und immer mehr Schüler in Deutschland sind Privatschüler. Innerhalb von 15 Jahren hat sich im Privatschulbereich einiges getan – Unterschiede gibt es zwischen West und Ost.
Über die Entwicklungen auf dem Bildungsmarkt wurde und wird viel berichtet. Die einen sprechen von einem Boom der Privatschulen, andere sehen klare Vorteile in den Entwicklungen, wieder andere prangern die elitären Züge der Privatschulen an. Ein bunt gemischtes und breit gefächertes Bildungsangebot kommt vor allem den Schülern zugute: private Institutionen ‚zwingen‘ die staatlichen Anbieter, ihre Konzepte zu evaluieren und ihre Angebote attraktiv und moderner zu gestalten.
Die Grafik zeigt allgemeinbildende Privatschulen unterteilt in West- und Ostdeutschland inklusive Berlin.
Auch die Entwicklung der Schülerzahlen an Privatschulen in Deutschland spricht deutliche Worte: Die Privatschüler in Westdeutschland machen innerhalb von 15 Jahren einen Sprung von 40 Prozent. In Ostdeutschland ist der Andrang an den Privatschulen noch stärker. Von 23.000 Privatschülern im Jahr 1992 schnellen die Zahlen im gleichen Zeitraum bis 2007 auf 84.000 Privatschüler, was insgesamt einen Zuwachs von 265 Prozent bedeutet.
Wenn man die Zahlen des Statistischen Bundesamtes auswertet, so zeigt sich, dass es vor allem zwischen West- und Ostdeutschland große Unterschiede gibt. Da es in der ehemaligen DDR keine Privatschulen gab, entstanden nach der Wende in den neuen Bundesländern im Verhältnis mehr neue Privatschulen als in Westdeutschland: 1992 gab es in Westdeutschland 1815 Privatschulen und 15 Jahre später, 2007, 2334. Im Osten gab es im gleichen Zeitraum zunächst 176 Privatschulen und im Jahr 2007 waren es 686 private Einrichtungen.