Investitionen, Work-Life-Balance, Angebot und Nachfrage, Kosten-Nutzen-Rechnung – das sind Vokabeln, die normalerweise in einem anderen Zusammenhang stehen. Doch immer öfter betrifft es schon die Kleinsten und Allerkleinsten. Viele Eltern – meistens kommen sie aus einer gut (aus)gebildeten Schicht, haben Abitur und einen guten Job – sind auf der Suche nach der allerbesten und optimalen Förderung ihres Nachwuchses. Geld ist dabei meistens zweitrangig.
Und so investieren sie in die Zukunft ihrer Kinder, suchen private Einrichtungen und zahlen Schulgeld. Sie achten darauf, dass die Work-Life-Balance auch bei Vierjährigen ausgeglichen ist und nach der Gartenarbeit eine Yoga-Stunde oder ein Kneipp-Bad zur Entspannung folgt. Die Kinder lernen schon früh Fremdsprachen wie Englisch, Chinesisch oder auch Russisch, um es später einmal leichter zu haben – in der Schule, im Leben. Dass es das alles nicht umsonst gibt, wissen diese Eltern und zahlen, solange das Ergebnis stimmt, fast jeden Preis. Laut einer SPIEGEL-Studie würden vier Fünftel der befragten Eltern Schulkosten in Kauf nehmen, wenn ihr Kind dafür besseren Unterricht und bessere Lehrer und damit bessere Chancen erhielte.
Wer sind die Anbieter?
Neben den konfessionellen Privatschulen machen Waldorf- und Montessori-Schulen einen großen Teil Privatschulen aus. So sind in Deutschland mehr als 45 Prozent der allgemeinbildenden Privatschulen konfessionelle Schulen und Waldorfschulen. Doch zu den ‚alten Hasen‘ gesellt sich nun eine neue Form der Privatschulen: Anbieter, die mit ihren Schulen Geld verdienen wollen. Derzeit sind 1,4 Prozent der privaten Einrichtungen privatgewerblicher Natur. Außerdem gibt es neuerdings immer mehr Angebote mit einer internationalen Perspektive: Internationale Schulen, an denen das International Baccalaureat erworben werden kann und sich an einem internationalen Bildungsmarkt orientieren.