Was die deutsche Schullandschaft brauche, sei, so Olbertz, Vielfalt. Vielfalt sei keine Gefahr, sondern eine Chance. Privatschulen böten eine Alternative zu staatlichen Schulen, die in der elterlichen Gunst nicht gut daständen. Der Kultusminister führt weiterhin an, dass die Entscheidung für eine Privatschule nicht per se eine Entscheidung gegen eine staatliche Schule sei, sondern vielmehr für einen speziellen Förderschwerpunkt oder ein bestimmtes pädagogisches Konzept oder Profil – und so sollte die Entscheidung der Eltern für eine Privatschule nicht zwangsläufig als Kampfansage interpretiert werden.
Olbertz sieht in einer pluralen und lebendigen Schullandschaft mit einem breiten Angebotsspektrum die Chance, dass jedes Kind so die bestmögliche Ausbildung und Förderung erhalten könne: „Wir haben doch längst gelernt, dass wir nicht gleich sind, sondern höchst unterschiedliche Begabungen, Fähigkeiten, Potenziale, Interessen haben, und ich stelle mir eine lebendige, demokratische Kultur unserer Gesellschaft gerade durch Vielfalt vor und nicht durch das Gegenteil.“
Diskutabel findet Olbertz hingegen den Umstand neuerer Entwicklungen auf dem Privatschulsektor, nämlich das Aufkommen gewinnorientierter Anbieter, die sehr wohl nach dem Einkommen der Eltern selektieren. Damit spiele doch wieder das Vermögen und die Herkunft eine Rolle, was wiederum zu einer Trennung führe, die nicht zwangsläufig für das Privatschulwesen charakteristisch sei. Es läge künftig in der Verantwortlichkeit der Länder, für Regelungen und Bestimmungen Sorge zu tragen, so dass jeder, unabhängig vom Geldbeutel, eine Privatschule besuchen könne.