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"Moderne Schule Hamburg" darf den Schulbetrieb nicht aufnehmen

Die „Moderne Schule Hamburg“ (kurz MSH) in Groß Borstel in Hamburg durfte zum Schuljahresbeginn 2009 / 2010 in den angemieteten Räumen den Schulbetrieb nicht aufnehmen, denn die Hamburger Schulbehörde verweigerte die Genehmigung.

Die MSH sah ein modernes und innovatives Konzept vor: Als private Grundschule will sie in drei Sprachen unterrichten, auf Deutsch, Englisch und Chinesisch. Doch obwohl passende Räume für die Privatschule gefunden und gemietet, mit Lehrern Vorverträge abgeschlossen waren und genügend Anmeldungen vorgelegen haben, gab es kein Okay von der Schulbehörde.

Zum Konzept der MSH gehören neben der Dreisprachigkeit auch flexible Öffnungszeiten und Betreuungszeiten von 7.00 Uhr bis 17.00 Uhr sowie ein Angebot an Samstagen und Sonntagen. Zudem sollte eine Betreuung in den Ferienzeiten ermöglicht werden.

Das erste Konzept der Privatschule wurde 2007 bei der Hamburger Schulbehörde eingereicht und zum Schuljahr 2008 / 2009 abgelehnt. Ein reger Briefwechsel und einige Gespräche folgten. Doch auch zum nun laufenden Schuljahr gab keine erfreulichen Nachrichten für die potentiellen Schulgründer. Auch die Gründe der Ablehnung bleiben im Dunkeln. Ein Gerichtsverfahren soll nun die ganze Angelegenheit klären. 

Schwierigkeit: Grundschule

Private Grundschulen zu gründen, sei immer schwierig, führt Florian Becker vom Verband Deutscher Privatschulen an. Das läge auch daran, dass der Staat eine Fürsorgepflicht besonders jungen Schülern gegenüber hätte. Das besondere pädagogische Konzept, das für die Gründung einer Privatschule ausschlaggebend sei, ist dabei sehr wichtig: Da in Hamburg viele Handelspartnerschaften zu China bestünden, sei es nicht abwegig, auch schon in der Grundschule mit Chinesisch zu beginnen. Allerdings merkt der gescheiterte Schulleiter an, dass ihm vorgeworfen werde, dass Chinesisch für Sechsjährige zu schwierig sei.

Des Weiteren reiche Chinesisch nicht Alleinstellungsmerkmal – und nur wenn Chinesisch als Grundschulfach auch an den weiterführenden Schulen angeboten würde, machte eine solche Schule Sinn. Das Konzept der MSH sieht also auch vor, Chinesisch bis zum Abitur am angeschlossenen Gymnasium erlernen zu können.

Potentielle Anwärter auf die Schulplätze

Eltern, die sich schon für die MSH als neue Schule für ihren Nachwuchs entschieden hatten, sind Eltern, die Vollzeit beschäftigt sind und auf der Suche nach Alternativen zum öffentlichen Schulwesen. Die Schulkosten von maximal 200 Euro stellen für sie kein Problem dar.

19.10.09
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